Yoga macht fit auch ohne Gewichte heben oder zig Kilometer zurückzulegen. Es ist nicht nur gesund, sondern es macht sogar entspannt und glücklich. Von einer esoterischen Entspannungsmethode ist Yoga weit entfernt, wenngleich selbst in den anspruchsvollsten Haltungen noch tief ein- und ausgeatmet werden kann und der Yogi gut gelaunt und vollgetankt mit Energie den Yoga Unterricht verlässt. Warum kann diese, im Vergleich zu anderen Sportarten sanfte Bewegungsart, unseren Körper so intensiv beeinflussen? Wie lassen sich die vielen positiven Effekte für unsere physische und psychische Gesundheit erklären? Und dem noch nicht genug hilft Yoga uns in unserer Mitte anzukommen. Nur Yoga hat so viele positive Auswirkungen auf den Körper.
Stress senken und Energie tanken
Für unsere Gesundheit hat Yoga eine Vielzahl an positiven Effekten. Gut für den Stress sind Asanas, Pranayama und Meditationen. Während wir Yoga ausüben, regen wir dadurch den Parasympathikus an. Der Parasympathikus ist der Teil unseres Gehirns, der dafür sorgt, dass wir uns entspannen können. Mithilfe der Yogaübungen kommt es zur Hemmung von Cortisol, dem Stresshormon in unserem Körper. Wird dies reduziert, können wir entspannen und unser Körper hat die Chance sich zu regenerieren. Dieser Effekt ist auch sehr hilfreich bei Diabetes oder Bluthochdruck. Bei regelmäßiger Anwendung wirkt Yoga auch präventiv was Stress betrifft. Durch die regelmäßige Anwendung sind wir sehr gut vertraut mit unserer Atmung. Diese wiederum ist ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf das aktive Entspannen, wenn wir uns mal wieder in einer Stresssituation befinden. Bleiben wir dem Yoga treu, bringt uns nichts mehr so schnell aus der Ruhe. Viele Asanas sorgen für eine Harmonie der Hormondrüsen. So kommt es zu einer Regulation des ganzen Hormonhaushaltes. Mit Yoga können wir unsere Schilddrüse bei ihrer Arbeit unterstützen. Unser Körper ist so noch besser geschützt vor Giften. Yoga hilft bei Fehlfunktionen des Organes, wie beispielsweise Schlaflosigkeit oder einer starken Nervosität vorzubeugen.
Zur gleichen Zeit stärkt Yoga auch das Herz, die Blutzirkulation wird angeregt und wir können uns besser konzentrieren. All das hängt mit der richtigen Atmung zusammen, welche in der Yogapraxis eine immens große Rolle spielt. Atmen wir ganz bewusst pumpen wir so mehr Blut in den Kreislauf und somit auch gleichzeitig mehr Sauerstoff, was zu einer Erhöhung unserer Gehirnleistung führen kann. Unser Geist ist klarer und fitter und wir haben insgesamt mehr Energie.
Entgiften mit Yoga
Eine nicht zu unterschätzende Wirkung. Mit Yoga können wir unseren Körper entgiften. Mit unserer Nahrung, von der viele Dinge industriell gefertigt sind, Stress und Umwelteinflüssen nehmen wir eine Reihe von Giftstoffen zu uns, die das Wohlbefinden beeinträchtigen können sowie auch negative Auswirkungen auf unsere Fitness hat. Wollen wir wirklich fit werden, müssen wir dringend unsere toxischen Altlasten loswerden. Hat unser Körper immer wieder mit Giftstoffen zu tun und dadurch kontinuierlich mit diesen alten Giftstoffen zu kämpfen, senkt dies nicht nur unser Energielevel, sondern wir werden auch anfälliger was Infekte betrifft. Es kann auch sein, dass wir uns aufgeschwemmt fühlen und mehr Säure im Gewebe abgelagert wird. Cellulite lässt grüßen. Falten haben mehr Chancen sich zu entfalten, da ein Magen mit Schlacken aus der Nahrung nicht mehr optimal alle Nährstoffe herausziehen kann. Blähungen, Haarausfall, Depressionen, ständige Kopfschmerzen und brüchige Nägel können weitere Anzeichen sein für Schlacken in unserem Körper und zu viel Säure. Eine Übersäuerung, der nicht entgegengewirkt wird, kann Ursache sein für Rheuma, Osteoporose und Arthrose.
Mit regelmäßigem Yoga, in diesem Falle natürlich ein spezielles Detox Yoga, lassen sich die Altlasten schnell abbauen. Die Giftstoffe werden sowohl durch das tiefe und ruhige Atmen während der ganzen Stunden ausgeatmet als auch durch die konkreten Pranayama-Übungen, wie Kapalabhati. Gerade die Drehhaltungen, wie der Drehsitz auch Ardha Matsyendrasana genannt, entgiftet. Durch diese Übung werden die Darmbewegungen angeregt und die Verdauung verbessert sich. Die Nahrungsreste werden so schneller ausgeschieden und haben so nicht so viel Zeit giftige Stoffe und Gärstoffe zu bilden. Die gesundheitliche Wirkung, die Yoga auf den Darm hat ist noch größer als Wissenschaftler anfangs dachten. Zu einem beträchtlichen Teil sind die im Darm enthaltenen Bakterien verantwortlich für unser Immunsystem. Yoga stärkt also auch indirekt unsere Immunabwehr.
Des Weiteren werden durch die Drehbewegungen Niere und Leber, die Entgiftungsorgane ausgewrungen. Gleichzeitig werden sie versorgt mit neuem Blut und erhalten so auch neue Nährstoffe. Damit können sie besser arbeiten. Schweißtreibende Yoga-Stile helfen zusätzlich noch Giftstoffe über die Haut auszuscheiden.
Muskulatur aufbauen und stärken
Marathonläufer laufen zig Kilometer und Bodybuilder stemmen zum Muskelaufbau schwere Gewichte. Doch es geht auch einfacher. Wie klingt es einfach auf der Yogamatte sitzen und liegen. Okay ganz so einfach ist es dann doch nicht. Wer regelmäßig Yoga praktiziert, weiß das es auch schon anstrengend sein kann. Damit sind nicht einmal die dynamischen und herausfordernden Stile gemeint, wie Ashtanga Yoga oder Jivamukti Yoga gemeint. Anstrengend sind durchaus auch die klassischen Stile wie das Sivananda und das Hatha Yoga. Mehrmals hintereinander ausgeführt und mit der tiefen Atmung in Einklang kann schon der Sonnengruß ganz schön schweißtreibend sein. Es gibt Yogis, die führen den Sonnengruß bei besonderen Gelegenheiten sogar 108 Mal hintereinander aus. Viele der Yogahaltungen sind zudem nützlich für das Eigengewicht des Körpers. Zu erwähnen wäre der Krieger III. In dieser Stellung eine Weile zu verweilen ist schon ganz schön anstrengend. Allein einfach nur mal die Arme seitlich ausstrecken und in dieser Stellung einige Minuten zu verharren, zeigt was die eigenen Körperteile nach einer Zeit wiegen. Während einer Yoga Einheit von 90 Minuten werden alle Muskelpartien des Körpers aktiviert und gleichzeitig trainiert. Fast automatisch passiert das Ganze, denn die klassisch aufgebauten Yogastunden folgen einem ganz bestimmten Übungsmuster. So werden alle Körperteile und alle Bewegungsrichtungen der Wirbelsäule entlang durchgearbeitet. Außerdem arbeiten bei den Yoga-Übungen immer mehrere Muskeln gleichzeitig. Im Tennis oder beim Joggen ist das ganz anders. Bei diesen Sportarten werden die Bereiche des Körpers eher isoliert angesprochen. So sind Über- und Fehlbelastungen vorprogrammiert.
Dehnen mit Yoga
Die Wissenschaft weiß heute, dass fast alle körperlichen Systeme verbunden sind durch Faszien. Diese Bindegewebshäute umschließen unsere Muskeln, Organe, Knochen, Rückenmark und das Gehirn. Verkleben sie, wurden sie zuvor einseitig belastet oder zu wenig bewegt. Passiert das sind die Auswirkungen davon unangenehm. Zu den Folgen gehören unter anderem Durchblutungsstörungen, Verspannungen, eine verringerte Wundheilung, verminderte Leistungsfähigkeit, verminderte Beweglichkeit und chronische Schmerzen zum Beispiel im Rücken. Kümmern wir uns also nicht um unsere Faszien, vernachlässigen wir einen großen Teil unserer Gesundheit. Am effektivsten können wir uns um unsere Faszien mit Yoga kümmern. Keine andere Sportart ist so gut für unsere Faszien. Der Körper wird beim Yoga so achtsam durchgedehnt und dies so gründlich und abwechslungsreich, wie es bei keiner anderen Sportart der Fall ist. Für die Faszien gibt es sogar ein spezielles Faszien-Yoga. Dies wirkt noch stärker auf die Faszien und die Wirkung ist sofort spürbar. Die langen schlanken Muskeln verdanken Yogis der Dehnung beim Yoga. Der Körper und die Silhouette wird so effektiv geformt und erscheint schön straff. Während der Dehnung bewegen wir auch die Wirbelsäule in einer perfekt aufgebauten Yogastunde. Wir bewegen die Wirbelsäule dabei in alle acht Richtungen, die möglich sind. Dies ist ein ausgesprochen wichtiger Faktor, bei der Bekämpfung von Rückenschmerzen. Eine nicht ausreichende Beweglichkeit der Wirbelsäule kann zu Blockaden und Verspannungen führen. Schmerzen können von der Wirbelsäule aus bis nach oben in den Nacken und nach unten in die Beine ausstrahlen. Für einen gesunden Rücken ist eine flexible Wirbelsäule sehr wichtig und kann bei Verspannungen sowie gegen aktive Schmerzen helfen.
Entspannung, Freude und Selbstbewusstsein
Auf das Leben außerhalb der Matte nimmt Yoga ebenfalls Einfluss. Im Unterricht werden wir dazu angeleitet unseren Körper und unsere Bedürfnisse tatsächlich wahrzunehmen. Wir sollen unsere aktuelle Situation annehmen und nicht urteilen. Üben wir uns regelmäßig im Yoga wird dadurch irgendwann auch der Rest unseres Lebens positiv beeinflusst. Es gibt Berichte von Menschen, die nach dem Yoga das Gefühl hatten, alles sieht irgendwie schöner aus. Sie fühlten sich voller Energie und optimistischer. Yoga hat eine stimmungsaufhellende Wirkung. Zurückzuführen ist diese wohl darauf das wir unseren eigenen Körper akzeptieren, uns über die Bewegung freuen und wir den Stress abbauen. Wir entspannen dadurch nicht nur, sondern erlernen auch einen sensibleren Blick auf uns selbst. Handfeste Auswirkungen auf unser Verhalten zeigen sich. Durch das Wahrnehmen was wir wirklich brauchen, essen wir gesünder und nehmen so auch nicht so viele Giftstoffe auf. Wir nehmen uns Pausen, wenn wir sie nötig haben und machen uns nicht mehr so viel Stress. Das macht uns definitiv glücklicher und fitter und stärker. Yoga schenkt uns also automatisch einen knackigeren Körper, was aber gar nicht so auffällt, weil wir uns selbst mit ganz anderen Augen sehen, uns liebevoller sehen und unser Selbstbewusstsein gestärkt ist.
Denn wir sind genauso stark, wie wir es uns auch erlauben. Sich einreden zu schwach zu sein für etwas führt dazu, dass es gar nicht erst versucht wird. Mit der nötigen Portion Zutrauen, sich Herausforderungen zu stellen und dieser optimistisch entgegenzublicken, gibt Kraft, wenn das Ziel erreicht wurde. Wichtig ist das eigene Tempo dabei und die entsprechende Achtsamkeit.